Universitäten
In den
vergangenen Jahren haben sich an zwei Universitäten Österreichs
Abteilungen zur Erforschung von Gebärdensprache und
Gehörlosenkultur entwickelt, so zum Beispiel
die Abteilung für Gebärdensprache und Gehörlosenkultur
in Graz und das Forschungszentrum für
Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation in Klagenfurt.
Ein
weiteres Zentrum zur Förderung von gehörlosen und
schwerhörenden Personen ist die Gehörlosenambulanz
im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz; die Kommunikation zwischen
diesem Beratungszentrum und den Forschungszentren der beiden
Universitäten funktioniert gut - es gibt einen regen
Erfahrungsaustausch der Verantwortlichen, in den auch
Vertreter/innen der Gehörlosenvereine eingebunden sind.
In allen
drei Städten arbeiten Teams von Hörenden und Gehörlosen
gemeinsam an verschiedenen Projekten, deren wichtigstes Ziel die Anerkennung
und Verbreitung der Gebärdensprache und damit auch der Gehörlosenkultur
ist.
So wurden
verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten für
Gehörlose und Hörende entwickelt - zum Beispiel Kurse zur
Ausbildung von Leiter/innen von Gebärdensprachkursen oder die
Eingliederung der Gebärdensprache in das Dolmetschstudium. Diese
Angebote dienen einerseits der Qualifizierung von Einzelpersonen,
verbessern aber andererseits das Verständnis der beiden Kulturen
zueinander.
Weiters
wird versucht, durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit
in unserer Gesellschaft ein Bewußtsein dafür zu entwickeln,
daß Gehörlosigkeit durchaus auch positiv gesehen werden kann.
Diese
Bestrebungen könnten vielen gehörlosen Menschen in Österreich
Nutzen bringen - in erster Linie jenen gehörlosen Kindern, die
ihre Ausbildung noch vor sich haben. Es ist daher in ihrem Sinne
zu wünschen, daß alle an diesem Prozeß Beteiligten auch
weiterhin gemeinsam an einer Verbesserung der
derzeitigen Situation schwerhörender und gehörloser Menschen in
unserer Gesellschaft arbeiten.
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